Thermografie bei Feuchte- und Schimmelpilzschäden in Berlin und Brandenburg

Thermografie ist die farbliche Darstellung von Oberflächentemperaturen.

Jede Oberfläche eines Bauteils strahlt, in Abhängigkeit von seiner Temperatur, Wärme in Form von Infrarotstrahlung ab. Thermografiekameras sind mit ihren Detektoren in der Lage, diese Wärmestrahlung zu messen. Die Strahlung wird in Temperaturen umgerechnet und dann als farbliches Bild dargestellt.

Mit Thermografieaufnahmen können Schadensbereiche lokalisiert und große Flächen dargestellt werden. Im Vorwege muss definiert werden, welche Oberflächentemperaturen erwartet werden und welche Abweichungen tolerierbar sind. Um diese Festlegung zu treffen, ist ein hoher Sachverstand erforderlich. Sollten Abweichungen vorliegen, sind weitere Untersuchungen am Bauteil erforderlich.

1. Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es?

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  • Gebäudethermografie/ Wärmebrücken
  • Leckagensuche bei Heizungsleitungen
  • Leckagensuche bei Warm- und Kaltwasserrohrleitungen
  • Leckagensuche bei Regenwasserleitungen
  • Leckagensuche bei Abwasserleitungen
  • Defekte Abdichtungen bei Dächern, Balkonen,
    Außenwänden etc.
  • Wasserschäden aller Art

2. Welche Information liefert eine Thermografieaufnahme?

Thermografiekameras können geringe Temperaturunterschiede darstellen und somit Wärmebrücken sichtbar machen. Eine qualitative Aussage über die Menge des Energieverlustes kann nicht getroffen werden. Hierfür sind bauphysikalische Berechnungen erforderlich.
Achtung! Auch die beste Fassade kann mit einer hochauflösenden Thermografiekamera farblich als katastrophal dargestellt werden.
Nur wenn alle Parameter wie z.B. Datum, Uhrzeit, Wetter, Außenlufttemperatur, Innentemperatur, Entfernung zum Objekt, Kameraauflösung und Kameraeinstellungen dargelegt werden, ist eine Thermografieaufnahme auswertbar
Thermografieaufnahmen von der Innenseite haben eine wesentlich höhere Aussagekraft, da die Temperaturunterschiede größer sind und weniger von Witterungseinflüssen beeinflusst werden.
Besonders im Zusammenhang mit einer Blower-Door-Messung lassen sich Undichtigkeiten an Bauteilanschlüssen lokalisieren.

3. Was kann nicht von einer Thermografieaufnahme abgeleitet werden?

Nicht abgeleitet werden kann der Wärmeverlust1.

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Die Menge der Wärmeübertragung in Watt ist abhängig von:

  • den jahreszeitlich schwankenden Außentemperaturen
  • den Innentemperaturen
  • der Fläche des Bauteils
  • der Wärmeleitfähigkeit des Bauteils

Da eine Thermografieaufnahme nur eine Momentaufnahme ist, kann keine Aussage über

den absoluten „Wärmeverlust“ getroffen werden.

Dieser kann nur durch die vorgenannten Parameter berechnet werden.

1) Den umgangssprachlichen Begriff „Wärmeverlust“ gibt es in der Physik nicht. Es findet eine Wärmeübertragung z.B. zwischen dem Inneren des Gebäudes mit der Außenluft statt.

4. Häufige Fehler bei Thermografieaufnahmen

Der Thermograf muss bei seiner Aufnahme eine Ausgangstemperatur einstellen. Die Flächen mit der Ausgangstemperatur wird in der Regel in Gelb dargestellt. Wärmere Flächen werden zunehmend rot und kältere zunehmend blau dargestellt.

Setzt der Thermograf die Ausgangstemperatur zu hoch oder zu tief an, werden die Abweichungen nicht ausreichend dargestellt. Der Thermograf muss weiterhin eine Temperaturdifferenz einstellen, die im Bild als blau für kalt und rot für warm dargestellt wird. Ist die Temperaturdifferenz zu klein oder zu groß, werden Abweichungen von der Ausgangstemperatur nicht ausreichend dargestellt.
Unterschiedlich beheizte Innenräume können bei Außenaufnahmen zu Fehlinterpretationen führen. Die Fassadenfläche eines gering beheizten Schlafzimmers weist geringere Oberflächentemperaturen auf als das gut beheizte Badezimmer.
Fassadenflächen mit einer hinterlüfteten Außenhaut (z.B. Klinkervorsatzschale) können nur von innen aufgenommen werden.
Preiswerte Thermografiekameras besitzen eine geringe Auflösung. Je weiter die Aufnahme vom Objekt aufgenommen wird, desto größer sind die Messfelder auf der Oberfläche des Bauteils, die einen farblichen Bildpunkt ergeben. Bei kleinen Thermografiekameras, mit einer Auflösung von 160 x 120 Pixel beträgt die einzelne Messfeldgröße von der die Oberflächentemperatur gemessen wird 6,20 cm im Durchmesser.2
Bei einer Thermografiekamera mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixel beträgt sie 4,0 cm im Durchmesser.3
Die Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) eines Bauteils besteht aus der eigenen Strahlung, die durch die Wärme des Bauteils bestimmt wird und aus der Reflektion gegenüber liegender Objekte.

Hat das Bauteil eine matt schwarze Oberfläche, entspricht die gemessene Infrarotstrahlung (Wärme) der des Bauteils. Desto heller und glatter die Oberfläche ist, desto größer wird der Anteil der Reflektion gegenüberliegender Objekte.

Beispiele:

  • Parken Sie ein Auto mit warmem Motor vor einer Fassade und machen dann eine Aufnahme, werden Sie den Bereich des Autos deutlich sehen. Es handelt sich um die Reflektion der Wärmestrahlung des Motors.
  • Stellt sich der Thermograf in einem Badezimmer mit glatten Fliesen hinter die Kamera, werden im Bild die Umrisse des Thermografen durch die Körperwärme deutlich sichtbar.
  • Dächer und Fassaden können bei klarem Wetter, je nach Aufnahmewinkel, die Wärmestrahlung des Himmels reflektieren. Diese liegt bei – 70,0°C und beeinflusst erheblich das Ergebnis.
  • Bauteile mit einer hohen Masse z.B. Beton oder Ziegelmauerwerk haben die Möglichkeit Wärme zu speichern. Die Bauteile können sich, auch im Winter, durch direkte Sonneneinstrahlung erwärmen. Die gespeicherte Wärme kann fälschlicher Weise als Wärmebrücke interpretiert werden.

Kosten: Die Anschaffungskosten einer hochwertigen Kamera liegen bei über € 12.000,-

2) Abstand zum Objekt 10,0 m; Standardobjektiv 19°; IFOV 20,60mm
3) Abstand zum Objekt 10,0 m; Standardobjektiv 25°; IFOV 13,60mm